Abschnittsübung „Waldbrand“ 2024

480 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bergrettung und Bundesheer übten im weitläufigen Gebiet mit 80 Fahrzeugen den Ernstfall

Am 1.Juni 2024 fand im Raum Pottenstein – Furth eine großangelegte Übung von mehreren Einsatzorganisationen zum Thema Waldbrand statt.

Übungsannahme war, dass in den frühen Morgenstunden, im Zuge von Forstarbeiten, im Gemeindegebiet von Furth, durch eine entzündete Arbeitsmaschine, ein Waldbrand entstand.

Durch die fiktive Annahme breitete sich der Brand in dem bewaldeten, hügeligen Gebiet, rasch Richtung Pottenstein aus. 

Wie bei einem richtigen Ernstfall wurden in diesem Szenario sofort die umliegenden Feuerwehren alarmiert, und in weiterer Folge die Alarmstufe auf den Feuerwehrabschnitt Pottenstein ausgeweitet.  Da sich in diesem Waldgebiet auch ein Bauernhof befindet, den es zu schützen galt, wurden als zusätzliche Einsatzkräfte der KHD-Zug (Katastrophenhilfsdienst-Zug) sowie die Waldbrandgruppen (Abschnittswaldbrandgruppe Pottenstein und Sonderdienst Waldbrand Zug Süd), und der Löschzug des österreichischen Bundesheeres, mobilisiert.

Da auch davon ausgegangen werden musste, dass sich noch Forstarbeiter oder Wanderer im Waldgebiet aufhielten, wurde zusätzlich die österreichische Bergrettung mit eingebunden.

Neben der Eindämmung des inzwischen ausgebreiteten Waldbrandes und dem Schutz des nahegelegenen Bauernhofes war die Herausforderung, genügend Löschwasser in das abgelegene Gebiet zu befördern. Hierfür wurden im Tankwagenpendelverkehr das Löschwasser aus dem Hydrantennetz der Ortschaften Pottenstein sowie Weißenbach über Forstwege auf den Berg gefahren, und dort in mobilen Pufferbecken gesammelt. Von dort aus konnten die eingesetzten Kräfte das Löschwasser zu den Brandherden weiterleiten und den Brand bekämpfen. Gleichzeitig wurde von Furth aus eine Relaisleitung in das steile Gelände verlegt, um auch so das Löschwasser in die höhergelegenen Steilhänge zu transportieren.  Die Arbeiten erwiesen sich als sehr schwierig, da das steile Gelände teils unwegig und schwer zugängig war. 

Währenddessen konnten verunfallte Forstarbeiter (Übungsdummies) lokalisiert werden. Diese wurden in Zusammenarbeit von Feuerwehr und Bergrettung unter umgefallenen Bäumen befreit und medizinisch versorgt. Die Waldbrandgruppe durchstreifte das zu bearbeitende Gelände mit Löschrucksäcken und Schanzwerkzeug, um durch das Schlagen einer Schneise eine weitere Ausbreitung des Brandes zu verhindern.

Diese Arbeiten erwiesen sich als kräfteraubend und wurden durch einsetzende Regenfälle erschwert. Gegen Mittag war das Übungsziel erreicht, und die eingesetzten Kräfte konnten die Gerätschaften abbauen, und den Einsatz beenden.

Ziel der Übung war es, um zu testen, wie schnell Löschwasser auch in abgelegenes, schwer zugängliches Gebiet befördert werden kann, sowie die Koordination und Zusammenarbeit der verschiedensten Einsatzorganisationen zu verbessern. Vor allem war es für die Einsatzleitung eine Herausforderung die unterschiedlichsten Einsatzszenarien, und die gleichzeitig eintreffenden Blaulichtorganisationen zu koordinieren und einzuteilen. Aufgrund des starken Regens wurde auf ein abschließendes Antreten auf dem vorgesehenen Treffpunkt verzichtet. Aber die Einsatzleiter zogen ein positives Resümee: wie sich zeigte, war die Taktik und Vorgehensweise gut koordiniert und im Ernstfall wäre dieser Einsatz zu einem positiven Ende gekommen.

Hiermit möchten wir uns bei den Waldbesitzern für die Zurverfügungstellung des weitläufigen Geländes herzlich bedanken. Ein weiterer Dank gilt dem Wasserleitungsverband für die Bereitstellung des Hydrantennetzes sowie den Gemeinden des Triestingtales für die Unterstützung und die Verpflegung der eingesetzten Übungskräfte, und all jenen, die zum positiven Verlauf der Übung beigetragen haben.

Bericht/Fotos: Markus Hackl, ASB ÖA

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